Content Marketing ist uralt.
Seit 1900 bietet der “Guide Michelin” Autofahrern gute Gründe, ihre Pneus schneller abzunutzen. Seit 1937 machen „Lurchi“-Comics Kinder zu mütter-begeisternden Vertrieblern des Schuh-Retailers Salamander. Seit 1964 beeinflusst der Pirelli-Kalender männliches Autowerkstättpersonal in aller Welt.
Wieso also der Content-Marketing-Aufregung in 2013?
Ein Blick auf die Begriffsdefinition:
Content marketing is a marketing technique of creating and distributing relevant and valuable content to attract, acquire, and engage a clearly defined and understood target audience – with the objective of driving profitable customer action.
(Quelle: contentmarketinginstitute.com)
Drei Kernaspekte dieser Definition haben sich in den letzten Jahren total verändert:
1. Relevanz ist mess- und planbar geworden: Was relevant ist, obliegt nicht mehr der subjektiven Einschätzung von Redakteuren. Mit Tools, die zum Beispiel aus der Suchmaschinenoptimierung kommen, kann eine Marke vorab analysieren, welcher Content welche Nachfrage erzeugen wird.
2. Publishing-Hürden fallen: Mit Internet, Suchmaschinen und Social Networks hat man eine ultra-effiziente Infrastruktur zur Verfügung, um sein eigenes Publikum aufzubauen und zu engagen. Nichts muss mehr aufwändig gedruckt und distribuiert werden. Wer trotzdem noch Kundenmagazine drucken will: gerne. Ist ja keine reine Kostenentscheidung.
3. Content-Erfolg ist einfach mess- und optimierbar: Nach wenigen Stunden weiss ich, was mir mein Social Media Post vom Vormittag gebracht hat, und ob er zu mehr Absatz im Online-Shop führt. Falls nicht? Werde ich morgen ein besseres Thema am Start haben. Ebenso gut optimierbar sind Website-Content, YouTube-Videos, Mitmachaktionen. Publishing-Plattformen wie BuzzFeed beherrschen diese schnelle Optimierung perfekt.
Die Internet-Technologie-Entwicklung der letzten Jahre gibt also der alten Erkenntnis, dass gute Inhalte ein wirksames Werbeinstrument sind, einen neuen Schub und macht Content-Marketing zu einem mächtigen Tool.
In einer Reihe von Blogposts unter der Überschrift „Content Math“ wollen wir deshalb Content Marketing einmal aus Zahlen- und strategischer-Sicht beleuchten: Wie plant man guten Content? Wie misst man Erfolg? Was sind erfolgreiche Cases und wie erfolgreich sind sie wirklich? Usw.
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Wer braucht eigentlich Content-Marketing? (Content Math, Teil 2)